Partnerschaft und Kompromisse

Wie Sie Ihre Partnerschaft bereichern, indem Sie tragfähige Kompromisse finden


In Paarbeziehungen kommt es immer wieder zu Streit, weil die Partner unterschiedliche Wünsche haben.Das kann den Haushalt betreffen, oder die Freizeitgestaltung, oder auch nur bestimmte Ansichten, die auseinander driften. Wollen Sie die Partnerschaft aber langfristig glücklich halten, gibt es nur eins: Kompromisse finden. Wie das geht, lesen Sie hier.

Fragen Sie sich auch oft: Warum nur habe ich mir einen Partner ausgesucht, der so anders ist als ich? Sie fragen sich immer öfter: Ist diese Partnerschaft auf Dauer sinnvoll, wo wir so verschieden sind?
Sie bummeln gerne durch die Stadt, gehen dabei durch die Läden zum Shoppen, setzen sich in ein Cafe um Leute zu beobachten und sich darüber auszutauschen. Das bedeutet für Sie pure Entspannung. Ihr Partner findet das grässlich.
Dafür geht Ihr Partner gerne zum Fußball. Die eigene Mannschaft sehen und zu unterstützen, den eventuellen Sieg danach zu feiern ist für Ihn das Größte. Das Ganze ist für Sie nicht nachvollziehbar.
Über diese und andere Themen geraten Sie immer wieder in Streit, sodass viele Bereiche und Themen gemieden werden. Sie fragen sich: Wo soll das enden?
Bei solchen Problemen kommt es schnell zum Tunnelblick. Man sieht nur noch schwarz und weiß, dabei gibt es dazwischen viele Grauabstufungen zu entdecken.

Um aus eingefahrenen Denkmustern herauszukommen, können Sie Folgendes tun:

         5 Schritte um tragfähige Kompromisse finden

  •   Vereinbaren Sie mit Ihrem Partner einen Termin, um z.B. für die Themen Fußball und   

           Stadtbummel einen Kompromiss zu finden


  •   Setzen Sie sich zusammen und sammeln Sie so viele Kompromissmöglichkeiten wie Ihnen 

          einfallen und schreiben diese auf eine Liste.

          Z.B.: Beides zu zweit, oder jeder alleine, oder abwechselnd mal alleine, mal zu zweit, oder     

          nacheinander,  erst Stadtbummel, dann Fußball, oder jeder sucht sich Freunde mit denen er 

          geht, oder mit Freunden alle gemeinsam, oder nur 1x im Monat gemeinsam und ansonsten              alleine, oder nur in bestimmte Städte und bestimmte Spiele gemeinsam, etc. 

  •   Sammeln Sie so viele Kompromisse wie möglich. Fallen Ihnen keine ein, fragen Sie Freunde. 

          Von außen betrachtet fällt es oft leichter.

  •   Entscheiden Sie sich dann für einen möglichen Kompromiss auf Ihrer Liste und probieren 

          diesen aus. Können Sie sich nicht entscheiden, fangen Sie mit der ersten Möglichkeit auf der 

          Liste an.

  •   Setzen Sie sich danach wieder zusammen und besprechen das Ergebnis. Ist es noch nicht 

          zufriedenstellend, probieren Sie die nächste Kompromissmöglichkeit auf Ihrer Liste aus.

  •   Fahren Sie damit fort, bis Ihr Ergebnis zufriedenstellend ist.


Es ist immer wieder erstaunlich, dass Paare, die einen guten Kompromiss gefunden haben, hinterher oft gar nicht mehr verstehen, warum Sie sich vorher über das Thema gestritten haben.
Übrigens: Ist erst mal ein guter Kompromiss in einem Bereich gefunden worden, fallen die nächsten in anderen Bereichen für gewöhnlich leichter. Die Mühe lohnt sich.


Partnerschaft und Rechthaberei

Bestehen Sie gerne auf Ihrem Standpunkt?

Das "Recht-haben-Wollen" wirkt wie ein schleichendes Gift. Meist ist es eine schlechte Angewohnheit, die von Eltern oder Familie übernommen und nie hinterfragt wurde. Mit diesen Tipps ist die Chance groß, dass Ihre Partnerschaft auch Meinungsverschiedenheiten überlebt und glücklich bleibt.

    Als wir vor einigen Jahren unseren Urlaub planten, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen.
    Ich wollte an die Nordsee, mein Mann aber wollte in Berchtesgaden Urlaub machen.
    Wir schraubten unsere Argumente gegenseitig so hoch, dass wir uns nicht einigen konnten.
    Schließlich verreiste ich allein an die Nordsee und er zu Freunden nach Berchtesgaden.

Das hätten wir auch einfacher haben können. Wir haben daraus gelernt. Wenn sich die Argumente wieder gegenseitig aufbäumen und er etwas ganz anders will als ich, dann befolgen wir eine Strategie, die uns die Zeit glücklicher verbringen lässt. Seither sind die harten Diskussionen keine Option mehr für uns. Selbst wenn wir unterschiedliche Meinungen vertreten. Liebe und Respekt sind die Grundlage unserer Beziehung. Seitdem wir das wissen und unsere neue Strategie verfolgen, hat sich unsere Liebe sogar vertieft.

Natürlich finde ich es wichtig eine eigene Meinung zu haben und auch vertreten zu können, wenn es darauf ankommt. Aber wenn Sie merken, dass die Stimmung mit Ihrem Partner hoch kocht, beachten Sie folgende Punkte:

4 Punkte, wie Sie sich das "Recht-haben-Wollen" abgewöhnen können

  • Sprechen Sie von  Ihrer "Meinung" und vermeiden Sie Sätze wie: "Das ist so"!, denn das schließt andere Sichtweisen aus, und heizt die Stimmung an.
  • Wenn Sie feststellen, dass Sie sich ärgern, steigen Sie bewusst aus, indem Sie sagen:
  • "Lass uns das Thema wechseln", oder "Können wir das so stehen lassen?", oder:       "Wir kommen hier nicht auf einen Nenner, lass uns erstmal überlegen welche Kompromisse es gibt".
  • Hinterfragen Sie Ihr "Recht-haben-Wollen". Um was geht es eigentlich? Kontrolle, Sicherheit, Vertrauen, Verlustangst, Distanz, Nähe? Und erreichen Sie mit dieser Strategie was Sie brauchen?
  • Fragen Sie sich schließlich auch: Was kostet es, den Standpunkt des Partners zu akzeptieren und was gewinnen Sie eventuell dabei?


Oft steckt die Angst dahinter, dass man als Paar auseinander driftet, wenn jeder mal in eine andere Richtung schaut. Dabei kann man gemeinsam mehr sehen, wenn man 
Rücken an Rücken steht. Obendrein kann es für eine Partnerschaft sehr bereichernd sein, wenn man von Dingen erzählt die der andere nicht kennt.


Bild: david-schertz-Le H8KLQZZIE-unsplash

Stress und Antriebslosigkeit

"Keine Lust zu nichts? Wie Tiere Ihnen helfen können, wieder Motivation zu finden"

Der eigene Anspruch an sich selbst, immer gut funktionieren zu müssen, ist weit verbreitet. Bei all dem "Müssen" und dem damit verbundenen Stress ist es letztendlich nicht verwunderlich, wenn wir gar nicht mehr wissen, auf was wir eigentlich Lust hätten. Das kann zu zeitweisen Antriebslosigkeit führen.

    Vor kurzem habe ich es selbst wieder einmal geschafft, mich in ein mentales Loch zu
    manövrieren. Schon beim Aufstehen hatte ich das Gefühl, auf nichts Lust zu haben und 
    einfach im Bett liegen zu bleiben. Der Gedanke an meine To-do-Liste auf meinem 
    Schreibtisch machte das Ganze nicht besser. Der nächst Gedanke war: Ich muss heute noch
    einen Artikel schreiben. Aber so funktioniert das einfach nicht. 3 Tage ging das so, ich hätte 
    losheulen können. Völlige Leere und zu nichts Lust. Gruselig! Das brauch kein Mensch, dachte
    ich mir. Dann schleppte ich mich zum Reiten, um auf andere Gedanken zu kommen. 
    Am Reitstall angekommen war mir klar: So aufs Pferd, das ist keine gute Idee.

Zum Glück sind meine beiden Reitlehrerinnen auch reit-pädagogisch ausgebildet und Ihre Anteilnahme und Idee war eine wunderbare Sache, für die ich sehr dankbar war und bin. Sie schlugen mir vor, mal eine "Ponyzeit" zu verbringen. Das heißt: Einfach nur putzen, streicheln oder zur Not auch in die Ponymähne heulen. Gesagt, getan. Und ich war sehr erstaunt, wie gut mir das getan hat. Auch das Pony hat es scheinbar genossen, denn es drehte sich immer so, dass ich überall gut dran kam. Das brachte mich mit meinen Gefühlen in Kontakt und da liefen dann auch mal Tränen. Aber es war wie eine Befreiung. Mir wurde danach bewusst, dass das viele Müssen wieder einmal überhand nahmen. Also habe ich meine To-do-Liste am nächsten Tag ignoriert und bin spazieren gegangen. Ich habe mich treiben lassen, in mich rein gehorcht und nur gemacht wozu ich Lust hatte. Und siehe da, mir sind Gedanken zu diesem Artikel gekommen, die ich sofort notiert habe, weil ich große Lust dazu hatte.

Wie Sie es schaffen Ihre Motivation wieder zu finden

  • Suchen Sie sich einen Reitstall der auch Reitpädagogik anbietet und vereinbaren Sie einen Termin zum Pferd Putzen und Streicheln
  • Wenn Sie lieber Hunde oder Katzen mögen und kein eigenes Tier haben, fragen Sie im Tierheim oder bei Nachbarn nach, ob Sie zum Hunde Ausführen oder zum Spielen mir der/den Katzen kommen dürfen.
  • Nehmen Sie sich Zeit für die Tiere und streicheln Sie diese dabei ausgiebig.
  • Falls Ihnen die Tränen kommen, lassen Sie diese laufen, und unterdrücken Sie sie nicht.
  • Gehen Sie danach spazieren ohne bestimmtes Ziel. Lassen Sie sich treiben und horchen Sie in sich hinein. Finden Sie heraus, auf was Sie wirklich Lust haben.
  • Wenn trotzdem die Lustlosigkeit länger als eine Woche anhält, suchen Sie sich Hilfe.

Bild: horse-love-g47e0 c41ce_640

In die eigene Kraft kommen und zu bleiben wünschen sich sicher viele Menschen. Wer gelernt hat, achtsam mit seinen Gefühlen, Bedürfnissen und Grenzen umzugehen, der geht oft gestärkt aus einem emotionalen Tief heraus.